Noch heute ist es der Wunsch vieler Globetrotter oder Weltenbummler, einmal rund um die Erde zu reisen – sei es nun mit dem Auto, Motorrad oder Fahrrad, mit dem Schiff oder Flugzeug oder gar zu Fuß. Der Traum kühner Forscher und Entdecker, die Welt zu umrunden, existiert wahrscheinlich mindestens seit der Zeit, als sich die Erkenntnis durchsetzte, dass die Erde keine Scheibe, sondern eine Kugel ist. Dem Stand der Technik war es geschuldet, dass logischerweise Schiffe die ersten Transportmittel waren, die diese Leistung vollbrachten.
Von 1519 bis 1522 schaffte dies erstmals ein Schiff – die Victoria, die als einziges von fünf Schiffen wieder nach Spanien zurückkehrte. Das Unternehmen stand anfangs unter der Leitung von Ferdinand Magellan, der aber während der Reise auf den Philippinen ums Leben kam. Er hatte eine geheimgehaltene Karte in einem Seefahrtsarchiv in Portugal entdeckt, die darauf hindeutete, dass es in Südamerika eine Durchfahrt zum Pazifik geben musste. Bei der Suche nach dieser Passage kam er sehr weit nach Süden und fand dabei die später nach ihm benannte Magellanstraße, eine Meerenge zwischen dem Festland Südamerikas und der Insel Feuerland, die den Atlantik mit dem Pazifik verbindet.
Der Seeweg vom Atlantik in den Pazifik
Allerdings fand Magellan damit nicht den südlichsten Punkt Südamerikas – das gelang den ersten Europäern vor ziemlich genau 400 Jahren, nämlich am 29. Januar 1616. Eine Expedition unter der Leitung von Cornelisz Schouten und Jacob Le Maire aus den Niederlanden suchte einen neuen Schiffsweg, der von der Nordsee über den Atlantik bis in den Pazifik führen sollte. Sie starteten 1615 vom niederländischen Städtchen Hoorn aus zu ihrer abenteuerlichen Schiffsreise und fanden den Weg um die Südspitze Südamerikas tatsächlich.
Schroffe Felsen, Eisberge, meterhohe Wellen, wilde Stürme und starke Strömungen machten das Gebiet um die felsige Landspitze für Seefahrer lange Zeit zu einem Albtraum. Kap Hoorn, wie die beiden Niederländer das Kap zu Ehren ihrer Heimatstadt nannten, gehört zu Chile und liegt auf der Insel Hornos. Vor dem Kap fließen der Atlantische und der Pazifische Ozean ineinander.
Die Schiffsreise der Niederländer dauerte insgesamt drei Jahre. Für viele Menschen grenzte es damals an ein Wunder, dass die Seeleute die Reise überlebten, die von Schouten später als „Reise um den gesamten Erdball“ bezeichnet wurde. Ein Denkmal direkt auf den Felsen von Kap Hoorn erinnert noch heute an sie. Bis heute sind rund 800 Schiffe vor der Landspitze Südamerikas gesunken und tausende Seefahrer haben dabei den Tod gefunden.
Aber trotz der schlechten und gefährlichen Wetterverhältnisse wählten immer mehr Schiffe diesen Weg und so wurde die Fahrt um Kap Hoorn in der Mitte des 19. Jahrhunderts zu einer der meist befahrenen Schifffahrtsrouten weltweit. Es war die günstigste Strecke, um Waren aus Chile und Australien nach Europa zu transportieren. Das änderte sich allerdings mit der Eröffnung des Panamakanals im Jahre 1914. Von da an wurde die gefährliche Route weniger befahren. Nur sehr große Schiffe, für die der Panamakanal zu eng war, mussten weiter den Weg um Kap Hoorn wählen.
Aber auch die werden bald durch die Mitte Amerikas fahren können, denn der Panamakanal wird derzeit ausgebaut, damit er auch von großen Frachtschiffen passiert werden kann. Spätestens dann werden wohl nur noch Ausflugsboote und Kreuzfahrtschiffe mit Touristen das Kap im Süden umrunden. Auch das Segelschulschiff der Deutschen Marine, die Gorch Fock, hat Kap Hoorn schon umsegelt.
Einzigartige Kreuzfahrterfahrung am Ende der Welt
Und das ist für abenteuerlustige Schiffstouristen das Kreuzfahrtabenteuer schlechthin. Mit Australis, einer Kreuzfahrtgesellschaft, die Expeditionskreuzfahrten anbietet, lassen sich die Wunder der südlichsten Kanäle und Fjorde Patagoniens entdecken. Die einzigartigen Schiffsreisen ans Ende der Welt führen zu den wichtigsten Natursehenswürdigkeiten von Feuerland, zur Magellanstraße zum Beagle-Kanal und natürlich zum Kap Hoorn.
Seit 25 Jahren bereits bietet Australis mit diesen Kreuzfahrten für Reisende aus allen Kontinenten die Möglichkeit, eine der schönsten und unberührtesten Regionen der Welt kennenzulernen – eine Schiffsreise durch die Kanäle Patagoniens ist eine einzigartige Erfahrung. Ãœberwältigend ist die faszinierende natürliche Schönheit der Landschaft, die von gewaltigen Gletschern, Urwäldern und einer exotischen Tier- und Pflanzenwelt geprägt ist.
Bei den Reisen von Australis werden Umweltschutz und Nachhaltigkeit groß geschrieben. Mit zahlreichen Maßnahmen bei den Landgängen und an Bord wird Vorsorge getroffen, um die Auswirkungen auf die ökologisch sensible Natur so gering wie möglich zu halten. Massentourismus gibt es hier nicht. Erfahrene und fachkundige Expeditionsleiter vermitteln den interessierten Passagieren fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse.
Neben der Möglichkeit bei Landgängen und auf Zodiac-Touren interessante Orte auf Feuerland, Gletscher und Nationalparks hautnah zu erleben, stehen auch Spezialreisen auf dem Kreuzfahrtprogramm von Australis. Dabei kann man zwischen Reisen mit Schwerpunkt Walbeobachtung, der Wiederentdeckung der Reiseroute von Charles Darwin und Fotosafaris wählen. Auch eine Kombireise ist im Programm, die sowohl Kreuzfahrt als auch Rundreise durch das Feuerland mit dem Besuch einer Königspinguinkolonie enthält.
Komfort und Gastfreundlichkeit an Bord
Die beiden Schiffe der Kreuzfahrtgesellschaft, die Via Australis und die Stella Australis, sind speziell für die Fahrten durch die schmalen Kanäle und Meerengen im südlichen Patagonien konzipiert und schaffen damit den perfekten Rahmen für eine unvergessliche Kreuzfahrt. Geräumige Kabinen, großzügige Salons und eine entspannte Atmosphäre an Bord bieten alle Annehmlichkeiten, um die Schönheit Patagoniens rundum genießen zu können.
Australis verwöhnt seine Gäste an Bord mit All-inclusive und internationaler Küche, die Bar, ebenfalls dem All-inclusive-Konzept angeschlossen, verfügt über ein internationales Getränkeangebot mit einer großen Auswahl an Spirituosen und Weinen. An Bord gibt es eine Bibliothek und ein Unterhaltungsprogramm sorgt für Abwechslung. Die offiziellen Bordsprachen sind Spanisch und Englisch, wobei auch einige Exkursionen auf deutsch oder Französisch angeboten werden.
Die Kreuzfahrten führen in der Regel von Ushuaia in Argentinien nach Punta Arenas in Chile oder umgekehrt oder sie enden wieder am Ausgangsort der Schiffsreise. Die beiden Schiffe von Australis sind jedes Jahr von September bis April in den Gewässern und Fjorden des Feuerlandes und der kleinen Inselgruppen im chilenischen und argentinischen Südpatagonien unterwegs.
Ins Reisegepäck der Kreuzfahrer gehören hier vor allem warme Sachen, empfohlen werden wasserundurchlässige Hosen, Jacken, Schuhe oder Stiefel, eine warme Kopfbedeckung und wasserundurchlässige Handschuhe. Wichtig sind auch Sonnenbrille und Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor.
Zum Ende der diesjährigen Schifffahrtssaison in Patagonien im April plant Australis den Verkauf der Via Australis. Sie soll durch den Bau eines neuen Schiffes ersetzt werden, dass der Stella Australis ähnelt. Durch das neue Schiff, das Ende 2017 fertiggestellt werden soll, plant Australis, das Angebot an Expeditionsreisen weiter auszubauen. Das stromlinienförmige, schnellere und moderne Schiff wird mehr Kabinen besitzen
Bildquelle:
Bild 1 oben – Kap Hoorn: © Serge Ouachée via Wikimedia Commons
Bild 2, 3: pixabay,com
Patagonien erleben mit Australis - Kreuzfahrten am Ende der Welt,